Phantasy-Geschichten
sind etwas Spannendes, v. a. wenn man sie selber schreibt und Ideen entwickelt.
Wie schwierig ist es, wenn man zu zweit schreibt, immer nur ein paar Sätze. Darauf werden die Papiere ausgetauscht, und man muss lesen, was bereits geschrieben wurde, und dann die Geschichte weiterentwickeln. Bis zum nächsten Wechsel. So entstehen zwei Geschichten, zwei Versionen aus verschiedenen Ideen.
Die beiden Geschichten zusammenzuführen als seien sie zwei Seiten derselben Medaille, ist eine echte Herausforderung. Oder sind es doch verschiedene Dimensionen, verschiedene Geschichten in Raum und Zeit? 😉
Die magische Standuhr von Clara
„Hallo erst mal. Ich bin Clara und lebe in Bordenkampp. Also ich beginne erstmal von vorne mit meiner Geschichte:
Die magische Standuhr und Dorje
Dorje Doberfrau konnte nicht stillsitzen. Sie trampelte über alles hinüber. Plötzlich hob sie die Pfote und sagte:
Vor kurzem habe ich eine Entdeckung gemacht.
Ich war auf dem Dachboden gewesen und hatte gespielt. Und plötzlich fand ich da eine große Standuhr mit einer Tür, damit man die Zeiger stellen konnte. Ich ging hinein und…
„Hallo, streichel mich weiter!“ Als ich sie dann weiter streichelte, begann sie sich plötzlich in ein großes, braunes Tier zu verwandeln.
… es passierte nichts, nur dass ich nun die Tür von innen sah. Aber das sollte ich nur denken, aber das wusste ich damals noch nicht!
Ich erzählte meiner besten Freundin, dass wir eine Uhr haben, in die man hineingehen kann. Sie war sehr begeistert und wollte sie unbedingt sehen. Also verabredeten wir uns für den Nachmittag.
Sie sah gefährlich aus. Irgendwie wie ein Riesenbär oder wie Chewbacca aus „Star Wars“, dieser Riesengorilla. Du kennst sicher diesen Außerirdischen. Deshalb nenne ich das Wesen jetzt Chewie. Chewie öffnete sein riesiges Maul.
Pünktlich war sie da. Wir gingen gleich hoch, und ich öffnete die Tür der großen Standuhr. Als wir beide in der Uhr waren, wurde es plötzlich ganz strahlend hell, und dann standen wir auf einer glitzernden rosa Wiese.
Und ich stellte fest, dass Chewie sehr dollen Mundgeruch hatte.
Als ich sie fragte, wie ich sie eigentlich verstehen konnte und sie mich, sagte sie nur: „Keiner weiß, wieso nur jeder weiß, warum!“ Ich konnte nichts damit anfangen. Ob Chewie das irgendwann einmal auflösen würde?
Meine beste Freundin und ich schrien so laut auf, dass alles, wirklich alles, anfing zu zittern. Nach einer Weile hatten wir uns dann beruhigt, und wir schauten uns um. Als wir plötzlich etwas hörten, begannen wir wieder zu schreien.
Was für ein Rätsel! Ich verstand nichts und Chewie grinste nur so breit, dass ich die riesigen Eckzähne sah. Au weia!
Es war ein erschreckendes Geräusch: erst quietschend, dann lauter und lauter, und dann wurde es plötzlich zu einem Donnergrollen. Hilfe! Woher kommt das? Und vor allem: Was ist das? Wir hatten richtig Panik, aber wo sollten wir hin? Die Standuhr war weg.
Ich wusste nicht mehr weiter und begann mir ein paar Stichpunkte zu machen. Irgendwann klingelte es an der Tür, und ich stopfte Chewie schnell in einen Schrank. Ich öffnete die Tür und mein bester Freund war plötzlich da. Er fragte: „Ist alles ok?“
Wir liefen und liefen immer weiter, bis wir plötzlich vor einer kleinen Hütte standen. Wir klopften, und eine junge Frau machte die Tür auf. Sie sah erschrocken aus und zerrte uns einfach in ihre Hütte hinein. „Was macht Ihr hier alleine draußen? Habt Ihr noch nicht vom Ungeheuer gehört?“
„Nein, gar nichts ist ok!“ Mir liefen die Tränen herunter. „Hier herrscht das große Chaos. Mein Wau kann sprechen. Sie nennt sich jetzt Chewie und hat sich vollständig verwandelt. Chewie sieht aus wie ein Außerirdischer.“
„Nö, welches Ungeheuer?“, fragte ich. „Es ist riesig, hat langes Fell und macht grässliche Geräusche“, meinte die junge Frau. In diesem Moment kam das Geräusch wieder: erst quietschend, dann wie Donnergrollen und dann brach die Tür auf…
„Zeig, zeig, zeig!“ Also ließ ich Chewie aus dem Schrank. Er leckte meinem besten Freund das Gesicht ab und stürzte sich auf ihn. Doch plötzlich klappte unter uns der Boden weg, und wir fielen auf eine Wiese…
Wir klammerten uns so fest aneinander, dass wir uns schon fast zerquetschten. Aber wir lösten uns wieder voneinander und rannten in die Küche. Das Ungeheuer kam immer näher und näher und begann plötzlich zu reden:
Dort stand eine Hütte. Chewie stapfte los, und wir rannten hinterher. Beim Laufen machte Chewie unglaubliche Geräusche wie Quietschen und Donnergrollen, aber wir wussten ja, dass das harmlos war. Da es dunkel geworden war, und Chewie Angst im Dunkeln hatte, rannte er einfach gegen die Tür, um Schutz zu suchen. Die Tür brach auf…
„Hallo, ich bin Chewie. Keine Angst. Wir sind hier zu Dritt gestrandet. Wir wollen nur nach Hause.“
Wir sahen gerade noch wie jemand oder mehrere wegliefen. Wir suchten nach ihnen und riefen auch. Schließlich fanden wir sie.
Wir kamen langsam hervor und fragten uns, was das war? Als wir die anderen Kinder sahen, hatten wir aber nicht mehr so große Angst.
Das Ungeheuer meinte freundlich: „Hallo, keine Angst! Wir sind hier zu Dritt gestrandet und wollen nur nach Hause.“ „Ach, so“, antwortete die junge Frau, „Du hast uns ganz schön erschreckt. Aber ich kann Euch helfen. Ich habe eine magische Standuhr.“
Chewie schaute uns über die Schulter an, und wir folgten ihm zu der Frau. Sie war sehr freundlich und zeigte uns die magische Standuhr. Sie öffnete sie, und wir stiegen ein. Die Tür schloss sich und öffnete sich im selben Moment auf der anderen Seite. Vorsichtig schauten wir hinaus, doch Chewie machte einen großen Sprung und verwandelte sich im selben Moment wieder. Wir waren zu Hause!
„Das ist ja echt super!“, riefen die Kinder. „Wir brauchen eine magische Standuhr, um in die Menschenwelt zurückzukommen.“ „Na dann, auf Wiedersehen“, sagte die junge Frau lächelnd. Wir gingen zu der Standuhr und atmeten einmal kräftig durch und „schwups“ waren wir bei mir zu Hause, und alles war wie vorher.
Frida R. und J. Wurst